Flammkuchen: Genuss aus dem Elsass
Der bekannte ist eine elsässische Spezialität: Hauchdünn, heiss, knusprig und mit einfachen Zutaten belegt. Er schmeckt am besten direkt aus dem Ofen in einer geselligen Runde.
Sarah
Leiterin Kulinarik-Content
Savoir-vivre wie im Elsass
Das Elsass ist nur einen Katzensprung von unserer nördlichen Landesgrenze entfernt. Es ist ein beliebtes Ziel für Schweizer Gourmets. Zu seinen typischen kulinarischen Spezialitäten gehört der Flammkuchen oder elsässisch Flammekueche, der längst auch in der Schweiz knusprig frisch in Restaurants und tiefgekühlt in Supermärkten erhältlich ist.
Du kannst Flammkuchen aber auch ganz einfach zu Hause backen.
Der Teig: mit oder ohne Hefe?
Beides ist möglich. Welche die bessere Variante ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einig ist man sich jedoch, dass der Flammkuchenteig sehr dünn ausgewallt werden muss.
Das Original wird mit einem Hefeteig gebacken. Dieser ist dem Pizzateig sehr ähnlich. Solltest du einmal keinen Flammkuchenteig zur Hand haben, kannst du ihn problemlos durch Pizzateig ersetzen. Du musst ihn einfach etwas dünner auswallen.
Der Flammkuchenteig ohne Hefe besteht aus nur vier Zutaten: Mehl, Salz, Wasser und Öl. Sein Vorteil ist, dass er schon nach 30 Minuten Ruhezeit zum Backen bereit ist. Den Flammkuchenteig mit Hefe musst du dagegen rund 1 Stunde aufs Doppelte aufgehen lassen. Auch schwören die Anhängerinnen und Anhänger dieser Methode darauf, dass der Flammkuchen beim Backen besonders knusprig wird.
Ob mit oder ohne Hefe: Mach, was dir schmeckt!
Wie essen?
Der Flammkuchen wird im Elsass oft in geselliger, fröhlicher Runde gegessen. Einer nach dem anderen, bis die Gruppe dem Servicepersonal sagt, dass nun genug sei. Wer noch Lust auf etwas Süsses hat, macht an der Abschlussrunde mit und geniesst einen Dessert-Flammkuchen, zum Beispiel mit Äpfeln belegt.
Die Einheimischen essen den Flammkuchen eher abends, für die Touristinnen und Touristen gibt es ihn schon zum Mittagessen.
Du kannst ihn zum Apéro, als Vorspeise oder als Hauptgang mit einem Salat geniessen. Kaum aus dem Ofen, wird er auf einem dünnen Holzbrett in Stücke geschnitten und von Hand gegessen.
Wer hats erfunden?
Das Gericht gehört zur Tradition des nördlichen Elsass. Seit wann genau, lässt sich nicht sagen. Rezepte sind erst seit Ende des 19. Jahrhunderts schriftlich überliefert.
Früher gab es auf dem Land fixe Backtage. Der Ofen wurde frühmorgens mit Holz eingefeuert. Ofenthermometer gabs noch keine. Aber die Frauen wussten sich zu helfen: Sie wallten ein Stück Brotteig hauchdünn aus und legten den Fladen in den Ofen. War der Fladen innert weniger Minuten knusprig gebacken, war der Ofen bereit für die Brotteiglinge.
Die Idee lag nahe, den Fladen zu belegen. Mit etwas Crème fraîche, Zwiebeln und Speck – der Flammkuchen war geboren.
Tradition und Innovation
Seit 1979 macht sich macht sich eine gastronomische Gilde - die Confrérie du Véritable Flammekueche (franz.) - für den Original-Flammekueche stark. Sie nimmt nur Restaurants auf, die ihre strengen Auflagen erfüllen. Erlaubt sind Brotteig, Crème fraîche, Speck, Zwiebeln und Rapsöl. Gebacken wird im Holzbackofen.
Längst gibt es viele Flammkuchen-Varianten! Denn Tradition ist gut – aber erlaubt ist, was gefällt, wie die folgenden Rezepte zeigen: