Stillen - das zweite Wunder
Die Geburt dieses kleinen Lebens, das so klein, aber dennoch komplett aus dem Mutterbauch schlüpft, fühlt sich an wie ein Wunder. Das zweite Wunder folgt sogleich, wenn der Sprössling an der Brust nuckelt und mit der hausgemachten Milch rundum versorgt wird. So natürlich das Thema Stillen ist, die Stillzeit bringt für die frischgebackene Mutter auch viele Fragen und Unsicherheiten mit sich: Was darf ich essen? Was tut mir und dem Kind gut? An wen kann ich mich bei Stillproblemen wenden?
Wir haben Rezepte und Tipps gesammelt, die für nachhaltige Energie sorgen. Bei Stillproblemen wendest du dich am besten direkt an die La Lechue League oder kontaktierst eine Stillberaterin IBCLC.
Stillen liegt im Trend
Die Anzahl der gestillten Kinder nimmt laufend zu. Gemäss einer Erhebung des Bundesamt für Gesundheit (BAG) werden in der Schweiz 95% aller Säuglinge nach der Geburt gestillt. Beim Stillen kannst du wunderschöne Momente der Nähe erleben, und zudem hat das Wunderwerk Muttermilch ganz viele Vorteile.
Muttermilch
- hat eine optimale Nährstoffzusammensetzung.
- passt sich laufend den Bedürfnissen des Kindes an.
- stärkt die Immunabwehr (Antikörper der Mutter sind in der Milch enthalten)
- ist jederzeit und überall in der richtigen Temperatur verfügbar
- erhöht das Glückshormon Prolaktin
- ändert je nach Mahlzeit der Mutter den Geschmack und fördert die Geschmacksentwicklung des Kindes
- ist ökologisch und ökonomisch
Was darf ich in der Stillzeit essen?
Grundsätzlich darfst du alles essen. Jeder Körper reagiert anders. Achte in erster Linie darauf, was dir selber gut tut, das verträgt auch dein Kindlein besser. Es hat bereits in der Schwangerschaft über das Fruchtwasser geschmacklich an deinen Mahlzeiten teilgenommen. Was es bereits kennt, wird es wahrscheinlich besser annehmen. Wenn dein Baby Krämpfe hat, dann kann, muss es aber nicht vom Essen her kommen. Nahrungsmittel wie Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, grobe Bohnen oder auch Rohkost am Abend können in Einzelfällen Blähungen im Babybauch verursachen. Du kannst versuchsweise kritische Nahrungsmittel weglassen, es ist aber gut möglich, dass du keinen Unterschied bemerkst. Fragen kannst du jederzeit mit deiner Hebamme besprechen oder mit einer Stillberaterin Kontakt aufnehmen.
Darf ich in der Stillzeit Kaffee oder Alkohol trinken?
Koffein und Alkohol gehen in die Muttermilch über. Wie auch in der Schwangerschaft, ist es besser, wenn man in Massen geniesst, statt komplett zu verzichten. Zumal das Kaffeetrinken für viele Frauen nach der Geburt ein schönes Ritual zur Entspannung sein kann. Es sollten aber nicht mehr als zwei Tassen Kaffee getrunken werden.
Beim Alkohol ist der totale Verzicht das beste fürs Kind, da es für die junge Leber sehr anstrengend ist, den Alkohol abzubauen. Wenn es trotzdem einen Anlass gibt, bei dem du gerne anstossen möchtest, dann einfach bei einem Gläschen bleiben. Auch geläufig ist die Faustregel: «Safe to drive, safe to nurse.»
Gute Nahrung – gute Milch
Stillen verbraucht Energie. Ein Teil der Energie wird aus den Fettdepots der Schwangerschaft beigezogen und etwa 500 kcal pro Tag sollte die Stillende zusätzlich essen. Das entspricht faktisch einer Tafel Schokolade, aber für die Muttermilch braucht es nicht bloss zusätzliche Energie, sondern auch zusätzliche Nährstoffe. Wichtig sind gut sättigende Haupt- und Zwischenmahlzeiten, damit du nicht in ein Heisshungerloch fällst.
Mindestens so wichtig wie die zusätzliche Energie ist die Flüssigkeit. Mindestens 2-3 Liter pro Tag sollte getrunken werden. Am besten hast du immer eine Wasserflasche in greifbarer Nähe, auch in der Nacht.
Tipp: Richte dir eine gemütliche Stillecke ein. Dort auch immer frisches Wasser oder Tee und ein Schälchen mit Dörrfrüchten und Nüssen bereit halten, damit du während der strengsten Zeit auch gleich wieder etwas auftanken kannst.
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Milchgetränke für die stillende Mama
Ein schönes Ritual ist es, abends noch eine warme Milch mit Honig oder eine Ovomaltine zu trinken. Auch wenn du bis jetzt nicht zu den Milchtrinkerinnen gehörten, in der Stillzeit ist das Trinken einer Milch für viele Frauen sehr erfüllend und nährend. Du kannst die Milch auch mit feinen Gewürzen anreichern. Ingwer, Zimt, Kardamom, Sternanis, Nelke und Safran passen gut. Entweder die Milch mit den ganzen Gewürzen aufkochen, oder diese, wenns schneller gehen soll, zum Schluss gemahlene dazuugeben. Achte beim Kauf auf eine qualitativ hochwertige Milch, entweder frisch ab Hof oder eine Bio- oder Demeter-Milch aus dem Kühlregal. Denn auch bei der Kuh gehen Stress und Schadstoffe in die Milch über.
Diese wärmenden Powergetränke schmecken natürlich auch mit Hafer-, Reis-, Kokos- oder Sojamilch zubereitet.
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