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Ei, wie wunderbar!

Ei, wie wunderbar!

Wie magst du dein Ei am liebsten? Als Spiegelei? Rührei? Verloren? Russisch gefüllt? Das Ei ist sowohl auf der einfachen Frühstückstafel als auch in der raffinierten Küche zu Hause. Kein Wunder, kennt man das kleine Naturwunder als Nahrungsmittel praktisch auf der ganzen Welt. Entdecke, wie vielfältig man Eier geniessen kann!

Jedem seine Lieblings-Eierspeise

Julia Roberts alias Maggie weiss im Film Runaway Bride («Die Braut, die sich nicht traut») lange nicht so genau, wie sie die Frühstückseier am liebsten mag: gekocht, pochiert oder als Rührei? Maggie behauptet zwar immer, es ganz genau zu wissen. In Wahrheit übernimmt sie immer nur die Vorlieben ihres jeweiligen Partners. Das mag an Maggies Unreife liegen. Oder aber am Ei, weil man damit so unglaublich viel Feines zubereiten kann. Maggie hat die Wahl – und darum die Qual.

Das Spiegelei: einzigartig vielseitig

Ein vollkommen gestocktes Eiweiss, ein weiches, glänzendes Eigelb und kaum Bratränder: So sieht das perfekte Spiegelei aus. Jeder kennts und weiss, wies geht. Und alle mögens: Sogar auf Facebook hat das «Spiegelei» einen eigenen Eintrag und Hunderte von Fans.

Dieses simple Menü kann man nun variieren, wie man will. Frage die Amerikaner*innen, die wissen es am besten. Das Spiegelei, wie wir es kennen, heisst in den USA «Egg sunny side up». Es bedeutet, dass das Eigelb - die sonnige Seite - oben ist. Die Amerikaner mögen das Spiegelei auch gerne in der Bratpfanne gewendet. Lässt man den Dotter weich, ist das Ei «over easy». Bei «over medium» ist der Dotter etwas mehr durch. Wählt man «well done», ist das Eigelb hart gesotten.

Spiegeleier stehen in vielen Ländern dieser Welt auf dem Menü. Sie werden mit einheimischen Zutaten und Gewürzen angereichert - und dies in jeder Kultur anders: mit Schinken oder Speck in Grossbritannien und Irland oder etwa mit Sojasauce im Fernen Osten.

Probiere selber ein paar Spielereien mit dem Spiegelei. Deckt man zum Beispiel die Pfanne beim Braten zu, überzieht sich das Eigelb mit einer dünnen Eiweissschicht.

Spiegeleier kann man bestens auch im Ofen zubereiten: Einfach ein Ei in einer feuerfesten, eingebutterten Form aufschlagen und während drei Minuten bei 180 Grad backen. Fertig!

Und einmal vom Frühstück abgesehen: Was wären Rösti, Käseschnitte, Toast, Pizza, Spargeln nach Mailänder Art oder Nasigoreng ohne das Spiegelei.

Tipp: Ein Spiegelei schmeckt auch auf einer Portion Spinat oder einem Spinattoast sehr fein.

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Nichts für Hartgesottene!

Ein richtiger Hingucker: Ein verlorenes Ei auf einem knackigen Salat oder auf Spinat, wenn sich das leicht flüssige Eigelb übers Grün ergiesst. Verlorene Eier sind eigentlich pochierte Eier. Schlage diese einzeln in einer Tasse auf. Dann sorgfältig ins leicht siedende Wasser gleiten lassen. Gebe kein Salz bei, es beeinträchtigt die Eiweissgerinnung. Essig hingegen unterstützt sie, ohne den Geschmack zu beeinflussen. Das Eiweiss soll am Ende der Garzeit fest sein, das eingeschlossene Eigelb bleibt leicht flüssig. Verwende immer nur ganz frische Eier.

Ein weiterer Gruss aus Amerika sind «Eggs Benedict» - ein Klassiker der dortigen Frühstücksküche. Diese Reichhaltigkeit soll vor über hundert Jahren als Katerfrühstück erfunden worden sein. Natürlich spielen auch hier verlorene Eier die Hauptrolle. Sie kommen auf englische Muffins zu liegen - zusammen mit Schinken oder Speck und einer Sauce Hollandaise.

Übrigens findet Julia Roberts alias Maggie am Schluss des Films Runaway Bride doch noch zu sich selber: Es sind «Eggs Benedict», die sie am allerliebsten hat. Maggie mags also gerne üppig!

Gefüllte Eier: Es darf auch mal Kaviar sein

Man nehme hart gekochte Eier, schäle sie und schneide sie in zwei Hälften: Das ist die einfache und ideale Basis für eine Riesenpalette an Eierspeisen, die von einfach bis hochraffiniert geht. Nur schon einige über die Eierhälften gestreute Küchenkräuter wie Peterli oder Schnittlauch sind wirkungsvoll. Akzente setzt jeder, wie er mag: Mit Tomatenwürfeli, Bundzwiebeln, den Lieblingskräutern aus dem Garten usw.

Eine ganz besondere Raffinesse sind gefüllte Eier - etwa russische Eier: Man hebt das Eigelb mit einem Teelöffel vorsichtig aus seinem Eiweissbett und mischt es mit Mayonnaise, Kapern und Kräutern. Diese Füllung gibt man wieder in die Eihälften zurück, am besten mit einem Spritzsack. Im Original gibts obendrauf hochwertigen Kaviar. Es muss nicht so exquisit sein: Auch Lachskaviar eignet sich sehr gut. Grundsätzlich gibt es auch bei russischen Eiern - wie nicht anders zu erwarten beim Ei - ganz viele Rezeptvarianten. Die Mayonnaisefüllung kann auch ergänzt oder ersetzt werden mit Sardellen, Kräutern, Gewürzgurken usw.

Nüsslisalat mit Ei: Zwei, die zusammen gehören

Ein Klassiker auf der Herbst-/Winterkarte von Restaurants ist Nüsslisalat mit Ei. Dabei können die hart gekochten Eier entweder in Hälften, Viertel oder kleine Würfeli geschnitten werden.

Wenn sie ganz fein gehackt über den Salat verteilt werden, nennt man das Nüsslisalat Mimosa. Weshalb dieser Name? Offenbar erinnern die so angerichteten Eier an Mimosenblüten.

Diese Vorboten des Frühlings blühen in wärmeren Regionen wie in Südfrankreich und der italienischen Riviera bereits zwischen Januar und März. Das passt ganz gut zum winterharten Nüsslisalat, der bis weit in den Frühling hinein frisch vom Feld geerntet werden kann.

Nachfolgend ein paar Rezepte und Tipps für einen gelungenen Nüsslisalat mit Ei.

Rezepte und Tipps: Nüsslisalat mit Ei

Kleines Eier-Einmaleins

  • Einkaufen
    Auf der Verpackung finden sich Angaben über Herkunftsland, Produktionsart und Gewicht der Eier. Das Legedatum bzw. das Haltbarkeitsdatum geben Auskunft über das Aufbewahren. Die beste Geschmacksentwicklung und somit das volle Aroma hat ein Ei zwischen dem 7. und 14. Tag nach dem Legen.
  • Aufbewahren
    Im Kühlschrank bei 5 bis 12°C. Eier immer mit der Spitze nach unten lagern. So ist die Luftkammer im Ei oben. Andersherum gelagert steigt die Luft aus dieser Kammer nach einer Weile nach oben, wobei sich die Eihaut ablösen und Keime eindringen können. Eier nicht zusammen mit stark riechenden Lebensmitteln (z.B. Zwiebeln) aufbewahren.
  • Küchentipps
    Für Gerichte, die nicht oder nur kurz erhitzt werden, immer frische Eier verwenden (Hinweis im Rezept beachten). Ein frisch gelegtes Ei verfügt 18 Tage lang über einen natürlichen Schutz vor Keimen wie Salmonellen und kann roh gegessen werden. Gerichte mit rohen Eiern sofort in den Kühlschrank stellen, erst kurz vor dem Servieren herausnehmen und innerhalb von 24 Stunden konsumieren. Resten nicht aufbewahren.
  • Haltbarkeit
    Im Kühlschrank ca. 2 Wochen.
  • Ein Ei enthält
    85 kcal, E 7 g, Kh 0 g, F 6 g.

Wie viele Minuten kocht man ein weiches Ei?

Eier mit möglichst glatter Oberfläche verwenden, sie zerspringen weniger. Die Eier sollten zu ¾ im siedenden Wasser liegen. Eier sorgfältig ins siedende Wasser geben, bei mittlerer Hitze köcheln:

  • Weich gekochte Eier: 3 bis 4 Minuten, frische Eier verwenden.
  • Wachsweich gekochte Eier: ca. 6 Minuten, frische Eier verwenden; nicht aufbewahren.
  • Hart gekochte Eier: ca. 8 Minuten. Herausnehmen, auskühlen. Eier nach dem Kochen nicht kalt abspülen. Das verkürzt die Haltbarkeit und hat keinen Einfluss auf die Schälbarkeit.
Wie wird das perfekte Ei gekocht? In unserem Beitrag zum Thema findest du 5 Tipps & Tricks
Wie wird das perfekte Ei gekocht? In unserem Beitrag zum Thema findest du 5 Tipps & Tricks

Kitchen Hack: Eier trennen - 5 Techniken

Eigelb oder Eiweiss übrig: Wie verwerten?

Nach dem Guetzle bleiben häufig einzelne Eigelbe oder Eiweisse übrig. Wie kann man diese aufbewahren, und wie kann man sie später aufbrauchen? Hier unsere Tipps:

  • Aufbewahren im Kühlschrank
    Eigelbe und Eiweisse lassen sich getrennt, leicht verklopft und zugedeckt ca. 2 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Anschliessend die Eier nur für gekochte Gerichte verwenden!
  • Aufbewahren im Tiefkühler
    Eigelbe leicht verklopft mit 1 Prise Salz, Eiweisse leicht verklopft ohne Salz tiefkühlen. Wichtig: Die Behälter mit Stückzahl und Datum beschriften. Haltbarkeit: ca. 3 Monate. Die Eier im Kühlschrank, nicht bei Raumtemperatur, auftauen.
  • Eigelb verwerten
    Eigelbe kann man zum Beispiel zum Bestreichen von Mailänderli oder Zopf oder für Mayonnaise verwenden. Auch in Omeletten oder Rühreiern kann man sie verwerten. Zwar braucht es dafür normalerweise ganze Eier, doch es klappt auch nur mit den Eigelben, wenn sie mit etwas Milch oder Mineralwasser verdünnt werden.
    Grundsätzlich kann man 3 Eigelbe wie ein ganzes Ei verwenden. Das heisst: Braucht man für einen Omelettenteig, Spätzliteig oder Rührteig 4 Eier, so kann man 3 ganze Eier und 3 Eigelbe beigeben. Diese Menge entspricht 4 Eiern.
  • Eiweiss verwerten
    Eiweisse kann man zum Beispiel für Brunsli, Zimtsterne, Schümli, Makrönli oder für Meringues verwenden.
<b>Resten von Eigelb oder Eiweiss</b> lassen sich gut weiterverwerten, z.B. für den Sonntagszopf, Mayonnaise, Omeletten oder Makrönli.
Resten von Eigelb oder Eiweiss lassen sich gut weiterverwerten, z.B. für den Sonntagszopf, Mayonnaise, Omeletten oder Makrönli.

Wie viele Eier darf man täglich essen?

Vor allem in der Osterzeit werden besonders viele Eier gegessen, da kommt schnell was zusammen - aber wie viele Eier sind für den Körper eigentlich noch gesund?

Der schlechte Ruf, der dem Ei wegen des Cholesteringehalts anhaftet, ist längst widerlegt. Die eidgenössische Ernährungskommission kam zum Schluss, dass die Nahrungscholesterinzufuhr keinen bedeutenden Einfluss auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Krankheiten hat. Das Ei hat seinen festen Platz in der neuen Schweizer Lebensmittelpyramide bekommen.

Inzwischen gelten zwei bis drei Eier pro Tag als gesund. Sie sind nicht nur sehr nahrhaft durch ihren hohen, wertvollen Eiweissgehalt, sie sind auch reich an Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure und Selen, Jod, Zink und Magnesium.

Man darf also mit gutem Gewissen Eier essen – nicht nur an Ostern!

Keine Angst vor dem Frühstücksei, es ist <b>keine Cholesterinbombe.</b>
Keine Angst vor dem Frühstücksei, es ist keine Cholesterinbombe.

Was sind Omega-3-Eier?

Omega-3-Eier sind mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Hühnereier. Die Legehennen erhalten ein spezielles Futter mit einem hohen Anteil an Leinsamen, die besonders reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren sind. Omega-3-Fettsäuren sollen nicht nur vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit fördern sowie depressiven Verstimmungen entgegenwirken.

Omega-3-Eier enthalten 5-mal mehr Omega-3-Fettsäuren als normale Eier. Mit zwei Omega-3-Eiern kann der tägliche Bedarf an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren gedeckt werden.

Schweizer Omega-3-Freilandeier sind bei www.eiermeier.ch erhältlich.
 

 

Text: Tiziana Ossola | Daniela Rinderknecht
Aktualisiert: 1. April 2022